Die Rache der Fledermaus

Pünktlich zu ihrem 75. Geburtstag melden sich die Geschwister Pfister mit Johann Strauss' die Fledermaus zurück, dem Werk, mit dem Walter Felsenstein 1947 das Haus in der Behrenstraße eröffnete. Doch statt Geigen und Plüsch gibt es jetzt Bass, Gitarre und schräge Rhythmen. Die Komische Oper Berlin präsentiert den Klassiker so, dass sowohl Operettenfans als auch Skeptiker auf ihre Kosten kommen.

Musikalischer Leiter Kai Tietje und Regisseur Stefan Huber bedienen sich in ihrer witzigen, schrägen Adaption der Fledermaus respektlos aller musikalischen Klischees, verwandeln die Hits des Walzerkönigs in Swing und Tango oder lassen die berühmte Ouvertüre a cappella erklingen. Die Geschwister Pfister singen, spielen und schummeln in der Geschichte von Vergnügungssucht, Unfug und jämmerlicher Trunkenheit, während Stefan Kurt als Gefängniswärter Frosch durch die Handlung stolpert.

Das Trio Zucchini-Sistaz, Kai Tietje an Klavier und Akkordeon und Francesco Carpino, der zehn Instrumente fast gleichzeitig spielt, sorgen für die Begleitung. Die mitreißende Choreografie von Danny Costello lässt die Musik und die Figuren auf ihrer Reise durch die musikalische Magie und die Mottenkiste, von der Belle Époque bis zur Hippie-Ära, wild herumwirbeln.

Stefan Huber, der an der Komischen Oper Berlin bereits mit seinen Inszenierungen von Clivia und Roxy und ihr Wunderteam Erfolge feierte, braucht für diese Inszenierung nur ein paar Stühle, ein paar Requisiten und ein paar historische Kleidungsstücke.

Nur in deutscher Sprache.