Besetzung: V. Miknevičiūtė, I. Theorin, H. Schwarz, S. Rügamer, E. Montvidas, J. Martiník, D. Oštrek, N. Skrycka, E. Novak, E. Chayka-Rubinstein, A. Samuil, R. Koncz, C. Nadeshdin
Eine junge Frau wird durch die strenge Moral einer Dorfgemeinschaft unter Druck gesetzt, als ihr Liebhaber Teva sie zurückweist und seinen Heiratsantrag zurückzieht, während Jenůfa schwanger ist. Nach der Geburt des Kindes sorgt sich Jenůfas Stiefmutter, die Küsterin des Dorfes, sowohl um den Ruf der jungen Frau als auch um ihre eigene Zukunft. Als Laca, ein zweiter Heiratskandidat, Jenůfa einen Heiratsantrag macht, glaubt die Küsterin, dass das Leben ohne das Kind für sie alle besser wäre.
Mit ihren Anklängen an die mährische Volksmusik brachte Leo Janáčeks dritte Oper den Beinamen Mährische Nationaloper ein und wurde sein erster großer Erfolg. Darüber hinaus zeichnet sich Janáeks Musik dadurch aus, dass sie niemanden verurteilt, auch wenn sie psychologische Extreme auslotet, die zu Gewalt und Kindermord führen können, und die Emotionen der Figuren unvoreingenommen offenlegt. Sogar der Schluss seiner Oper, der von Janáčeks humanistischer Haltung zeugt, beinhaltet einen letzten Akt der Vergebung – eine Moral, die angesichts der vielen entsetzlichen Enthüllungen und Schuldbekenntnisse fast unmöglich erscheint. Jenůfa (ihre Stieftochter) hat eine besondere Verbindung zur Staatsoper Unter den Linden, denn ihr Erfolg auf der deutschen Bühne war bei der Berliner Premiere 1924 garantiert.
In tschechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.