2001 gewann Mayra Andrade beim Wettbewerb der Jeux de la Francophonie im kanadischen Ottawa eine Goldmedaille. Schließlich zog sie nach Paris, und dieser Schmelztiegel verschiedenster Kulturen sollte sich für sie als idealer Ort erweisen, um musikalisch wie auch privat ihren Weg zu finden. Im Jahre 2006 legte Mayra Andrade mit ihrem Debüt-Album Navega eine Sammlung von Liedern vor, die voller Leichtigkeit und Tiefe in der musikalischen Tradition ihres Heimatlandes verwurzelt sind, sich aber auch von verschiedensten anderen Musikstilen inspiriert zeigen. So wandelt sie zwischen Latin und Free Jazz, verbindet dabei den afrikanisch geprägten Batuko sowie brasilianische Einflüsse mit Flamenco und fängt zugleich auch die charakteristische Melancholie traditioneller kapverdischer Musik ein, die oft mit dem portugiesischen Fado verglichen wird. Für Navega erhielt sie 2008 den BBC Radio 3 Award for World Music in der Sparte Newcomer und von der kubanischen Musik-Industrie den Cubadisco International Award.
2009 erschien das Album Stória, Stória, auf dem sie mit Musikern und Klangfarben aus Brasilien, Portugal, Frankreich, Kamerun und Kuba ihren Stil weiterentwickelt. Das Ergebnis ist eine fein nuancierte Soundpalette, die Andrades erfrischende Stimme perfekt zur Geltung bringt. Zwischen den Zeilen erzählt sie so manche Geschichte – über den ganz normalen Alltag, das Leben und die Liebe. Mit Studio 105 veröffentlicht sie 2010 ein absolut grandioses Live-Album inklusive DVD, die neben dem Konzert im intimen Studio 105 von Radio France auch ein paar Einblicke in die gemeinsamen Proben gewährt. Murin Hossn an der Gitarre, Perkussionist Zé Luis Nascimento und Rafael Paseiro am Bass beflügeln den samtweichen Gesang von Mayra Andrade. Ihr drittes Studio-Album Lovely Difficult (2013) war ein sehr persönliches Werk, auf dem sie in mehreren Sprachen zu hören ist. Samtige Beats und prägnante Melodien unterstützen das exotische Feeling und so klingt die europäische Popmusik von Mayra Andrade als wäre sie auf einer Tropeninsel entstanden. Die im kapverdischen Kreol, in englischer und portugiesischer Sprache gesungenen Songs begeistern durch Wärme und Vielfalt, Eigenwilligkeit und Individualität.